VP18 - Neue Projekteinstellung »8 Bit (Vollbereich)«

Marco. schrieb am 03.08.2020 um 19:29 Uhr

In Vegas Pro 18 gibt es eine neue Projekteinstellung für das Pixelformat, nämlich »8 Bit (Vollbereich)«. Diese neue Einstellung wird in Vegas Pro 18 als Standard verwendet und kann bei Bedarf auf die alte Option umgeschaltet werden.

Wenn »8 Bit (Vollbereich)« gewählt ist, versucht Vegas Pro, die Luma-Pegel aller Eingangsmedien auf Computer-Pegel abzustimmen, so dass die interne Vorschau mit korrekten Pegeln gespeist wird.

Das bedeutet:

  • Vegas Pro 18 prüft, ob die Video-Eigenschaft RGB oder Y'CbCr ist. Wenn es RGB ist, wird der Eingangspegel nicht verändert (weil RGB-Dateien üblicherweise Computerpegel haben).
  • Wenn eine Y'CbCr-Datei vorliegt, prüft Vegas Pro, ob Metadaten für den Farbumfang (eigentlich: Luma-Umfang) vorhanden sind. Wenn diese Metadaten nicht vorhanden sind, setzt Vegas Pro voraus, dass die Pegel begrenzt sind und wendet eine Wandlung von Studiopegeln zu Computerpegeln an (weil Y'CbCr-Video gewöhnlich einen begrenzten Luma-Umfang hat).
  • Wenn die Y'CbCr Metadaten den Farbumfang als »begrenzt« definieren, wendet Vegas Pro ebenfalls eine Wandlung von Studiopegeln zu Computerpegeln an.
  • Wenn die Y'CbCr Metadaten den Farbumfang als »Voll« definieren, wendet Vegas Pro keine Wandlung der Pegel an.
  • Wenn es sich bei den Eingangsmedien um Grafik- oder Fotodateien handelt, wendet Vegas Pro ebenfalls keine Wandlung der Pegel an.
  • Der Eingangspegel kann optional manuell über die Clipeigenschaften geändert werden (entweder »Voll« oder »begrenzt«), auch gleichzeitig für mehrere Clips, sowohl in der Timeline als auch im Fenster »Projektmedien«.
  • Wenn ein Projekt mit der Projekteigenschaft »8 Bit (Vollbereich)« gerendert wird, wird im Standard der Pegel der gerenderten Datei auf Studiopegel reduziert und mit den Metadaten »Farbumfang begrenzt« versehen.
  • Im Renderfenster kann unter dem Reiter »Projekt« der Farbumfang der Exportdatei auf »Voll« gesetzt werden, so dass keine Pegeländerungen mehr vorgenommen werden. Die Metadaten zum Farbumfang der gerenderten Datei werden dann auf »Voll« gesetzt.
    In diesem Fall ist zu beachten, dass nicht alle Videoformate Metadaten zum Farbumfang unterstützen.

Kommentare

frmax schrieb am 04.08.2020 um 02:32 Uhr

Interessant, Danke Marco. Ich denke, es wäre gut, diese Erläuterung auch im US-Forum einzugeben, aber der Text ist natürlich Dein Kind .....

I9900K, RTX 2080, 32GB RAM, 512Mb M2, 1TB SSD, VEGAS Pro 14-20 (Post), Magix ProX, HitfilmPro
AMD 5900, RTX 3090 TI, 64GB RAM, 1 TB M2 SSD, 4 TB HD, VP 21 Post, VP22

Monitor LG 32UN880; Camera Sony FDR-AX53; Photo Canon EOS, Samsung S22 Ultra

Marco. schrieb am 04.08.2020 um 08:40 Uhr

Dort steht es schon.

frmax schrieb am 04.08.2020 um 21:14 Uhr

Sorry, Du hast Recht, habe ich in dem Wust an neuen Threads irgendwie verpasst.

I9900K, RTX 2080, 32GB RAM, 512Mb M2, 1TB SSD, VEGAS Pro 14-20 (Post), Magix ProX, HitfilmPro
AMD 5900, RTX 3090 TI, 64GB RAM, 1 TB M2 SSD, 4 TB HD, VP 21 Post, VP22

Monitor LG 32UN880; Camera Sony FDR-AX53; Photo Canon EOS, Samsung S22 Ultra

goodmoodharry schrieb am 01.09.2020 um 10:16 Uhr

Hallo Marco, als Privatnutzer verstehe ich nur einen Teil vom erklärten, die Thematik macht mich aber auf ein Thema aufmerksam das ich erfragen möchte. Wenn ich das in einen extra Kommentar schreiben soll dann sag es bitte und ich kopiere es neu.

Es geht mir prinzipiell darum ob es an solchen neuen Grundeinstellungen liegen kann, dass ich mit meinem 4 Jahre alten Rechner vor allem bei den vielgelobten neuen Funktionen Probleme habe. Ich hatte eigentlich eine super Maschine angeschafft - war mir aber nicht bewusst dass dies jetzt schon wieder 4 Jahre her ist, und mit neuen Funktionen und Programmen es vielleicht schon deswegen Probleme geben kann. Ich möchte Dich gerne nach Deiner Meinung fragen, und, ob ich mit geänderten (zurückgestellten) Grundeinstellungen vielleicht bessere Ergebnisse erzielen kann. Wenn ja bitte ich um Info, was ich am besten ändern soll, damit ich nicht mein System überlaste.

Hier zuerst meine Rechnerdaten:

Hersteller HP Z440, Prozessor Intel Xeon CPU E5-1620 v4, 3,5 GHZ, RAM 32 GB, Windows 10 PRO 64 BIT, build 19041.450; Vegas 18 build 284;

Probleme sind mir bisher aufgefallen beim für mich neuen Warp Flow (habe V17 übersprungen) sowie in der neuen, hochgepriesenen Slow Motion - beim Rendern habe ich da Bildaussetzer, die Vegas Zeitlupe ist überhaupt eine Katastrophe - ich verwende nach wie vor nur wie immer die Hüllkurve. Dafür hätte ich die neue V18 aber nicht gebraucht.

Vom früheren Lesen des Forums habe ich die GPU Unterstützung im Kopf, die man teilweise besser ausschaltet. Ein Thema? Die Automatischen Video Proxies halten - mein Gefühl nach - auch mehr auf als sie bringen. obwohl ich kaum über 4K filme und das kein Thema sein sollte. In V16 wurden die Proxies schon ab geringeren Auflösungen erstellt, korrekt?

Danke für Deine Hilfe!

LG Harald

Marco. schrieb am 01.09.2020 um 11:14 Uhr

Diese Probleme haben in der Tat nichts mit der neuen Option der Projekteinstellungen zu tun. Das ist ein anderes Thema.

Uwe-Doering schrieb am 07.01.2021 um 12:19 Uhr

Hallo Marco,
Schade, dass ich deinen Beitrag nicht früher gelesen habe, denn das hätte mir zeitraubende "Selbstversuche" erspart.

Eine Ergänzung hätte ich aber noch (korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege):

Die meisten von mir verarbeiteten Videoquellen decken (warum auch immer) trotz Y'CbCr einen Bereich von 16-255 ab und überschreiten damit "Studio-RGB" nach oben hin. Der neue 8-Bit-Vollbereich führt nun leider dazu, dass alles oberhalb 236 gnadenlos abgeschnitten wird. Im Ergebnis kommt es zu "ausgebrannten Spitzlichtern" (Schnee, Himmel, weiße Haare..). Nur im 32-Bit-Modus bleiben diese Informationen als Gleitkommawerte erhalten und würden beim Rendern (sofern keine weitere Helligkeitsbearbeitung erfolgt) zumindest wieder in den Originalbereich "zurückgestaucht".

Da meine bisherige Grafikkarte für das 32-Bit-Rendering zu schwach ist, arbeite ich vorerst weiter im "veralteten" 8-Bit Videobereich. Nur hier sehe ich die vollständigen Helligkeitsinformationen des oben genannten Quellmaterials in den Videoscopes und kann mit Filtern gezielt darauf Einfluss nehmen.

Marco. schrieb am 07.01.2021 um 12:35 Uhr

Ja, du hast mit solchem Material zwei Möglichkeiten: Entweder den alten Modus benutzen. Oder den neuen benutzen und für die Clips die Pegeleigenschaften auf "Voll" umstellen. Aber erste Variante ist einfacher. Mit entsprechenden Filtern musst du in diesen Fällen letztlich so oder so einwirken.