Kostenfreies VST Rauschunterdrückungs-Plug-in

Marco. schrieb am 01.06.2020 um 19:23 Uhr

Reaper bietet in seinem kostenfreien VST Filterpaket »ReaPlugs« mit »ReaFir« ein effektives Plug-in zur Rauschunterdrückung.

»ReaPlugs« als 64-Bit-Version downloaden. Im Installationsprozess aus der Liste der Plug-ins »ReaFir« auswählen und als »VST« (nicht »VST3«) installieren.

In Vegas Pro unter »Optionen/Präferenzen/VST Effekte« den Installationspfad als Standard-Suchordner oder alternativen Suchordner für VST-Plug-ins eintragen und aktualisieren.

Wenn in Vegas Pro ReaFir als Plug-in angewendet wurde, im ReaFir FX-Fenster den Modus »Substract« wählen, um auf Rauschunterdrückung umzuschalten.

Kommentare

Micha schrieb am 01.06.2020 um 21:52 Uhr

Hier gibt es die Hilfe in Deutsch: https://www.reaper.fm/userguide.php

Auf den Seiten 319 und 320 wird Geräuschunterdrückung mit ReaFir beschrieben.

Die Standart-Einstellung der Rauschunterdrückung greift brutal ein - gibt bestimmt eine Möglichkeit, da sanfter an die Arbeit zu gehen.

Wenn man die rote Linie des Rauschsignals mit der Maus und gedrückter Strg ergreift, kann man sie nach unten verschieben, dadurch wird weniger unterdrückt.

Erste Versuche ergaben: die Standard Einstellung ist unbrauchbar. Zieht man die rote Linie herunter, wird die Zerstörung des Tons geringer. Noch weiter runter: kaum noch Artefakte und keine Rauschreduzierung. Na, ich gebe noch nicht auf, aber mit Audacity ist bereits die Standart-Einstellung mit den Werten

Rausch-Verminderung (dB):12 Empfindlichkeit: 6 und Frequenz-Glättung (Bänder): 3 sehr gut, um Längen besser, als das, was ich bisher mit ReaFire zustande bekommen habe.

Micha

Marco. schrieb am 01.06.2020 um 22:02 Uhr

Die Wahl des Wertes für FFT Size hat einen erheblichen Einfluss auf den Charakter. Auch mit der Auswahl des Bereichs und der Länge des Scans des Rauschprofils lässt sich etwas jonglieren.

walter-i. schrieb am 01.06.2020 um 22:27 Uhr

Hallo @Marco.

Erstmal besten Dank für deine Mühe, uns ein kostenloses plugin zu suchen.

Im Installationsprozess aus der Liste der Plug-ins »ReaFir« auswählen und als »VST« (nicht »VST3«) installieren.

Bei mir wurde keine Wahlmöglichkeit VST oder VST3 angezeigt.
Das Plugin funktioniert aber wie gewünscht.

Hier gibt es auf Youtube ein sehr gutes Tutorial (auf englisch) dazu.

Micha schrieb am 01.06.2020 um 23:11 Uhr

Ja, sorry, Marco, dass ich bei all meinem Eifer übersehen habe, mich für Dein Heraussuchen zu bedanken. walter-i.s Dank hat mich daran erinnert.

Also, wenn auch verspätet: Marco, vielen Dank.

Meine Freude war so groß und meine ersten Versuche so schlecht, dass ...

Das Reset, um ein neues Rauschprofil zu erstellen funktioniert nicht gut. Jetzt weiß ich's: Restet drücken und dann Automatically build ... deaktivieren, dann erneut aktivieren, dann wandert die rote Linie als Horizontale ganz nach unten. Dann kann man neu starten und ein neues, besser passendes Profil erstellen.

Ja, ein präzises Raussuchen des richtigen Rausch-Profils sehr wichtig ist. Manchmal macht ReaFir eine sehr niedrige rote Kurve, dann klingt's halbwegs brauchbar. Manchmal macht es aber an der gelichen Auswahl eine sehr hohe Kurve, und der Ton wird unbrauchbar, weil sehr verzerrt.

Ja, ich muss da noch sehr viel üben und verstehen. Falls das Plug-in gute Ergebnisse liefern sollte, wäre das eine super gute Erweiterung für Vegas.

 

vegas-edit-user schrieb am 01.06.2020 um 23:39 Uhr

Auch vielen Dank für Euer beeindruckendes Engagement besonders @Marco. und @Micha !

Mit dem ReaFir geht es mir so ungefähr wie Micha, glaube ich. Da probiere ich mal weiter bis ich bessere Resultate erzielen kann.

Ansonsten erhalte ich mit Audacity und dem von mir verwendeten Sound Forge Audio Studio ungefähr gleiche, gute Ergebnisse, was die Rauschverminderung angeht.

Vom Workflow her ist natürlich so eine Plug-in-Lösung eine feine Sache.

Marco. schrieb am 01.06.2020 um 23:57 Uhr

Ich bin da momentan auch noch auf der Suche nach einer Möglichkeit, das Resultat zu polieren. An die Qualität der mir bekannten kommerziellen Plug-ins und auch an die von Audacity kommt das leider längst noch nicht ran.

Es ist ein Start. Da werden sich noch andere Plug-ins finden.

walter-i. schrieb am 02.06.2020 um 10:26 Uhr

An die Qualität der mir bekannten kommerziellen Plug-ins und auch an die von Audacity kommt das leider längst noch nicht ran.

Ich habe gestern noch viel herumprobiert, aber an die Qualität von Audacity bin ich mit ReaFir auch nicht herangekommen.
Wobei ich Marco und moviestudio-user da eindeutig beipflichten muss - der Punkt zwischen Nutzung in einem PlugIn und dem Workflow mit Audacity - geht klar an das PlugIn.
Abgesehen vom Handling - Speicherplatz ist ja heute nicht mehr so das zentrale Thema - aber mit Audacity wird für jedes Take eine zusätzliche Datei erzeugt.

walter-i. schrieb am 02.06.2020 um 10:42 Uhr
Ansonsten erhalte ich mit Audacity und dem von mir verwendeten Sound Forge Audio Studio ungefähr gleiche, gute Ergebnisse, was die Rauschverminderung angeht.

Vom Workflow her ist natürlich so eine Plug-in-Lösung eine feine Sache.

@vegas-edit-user

Welche Version Sound Forge Audio Studio verwendest du denn?
Ist sie auch mit übrigen Plugins empfehlenswert, die nicht in Vegas Pro zu finden sind?
Die (etwas ältere) Version 13 findet sich ja um € 29,90 im Netz, das ist ja auch nicht wirklich eine Menge Geld.

Oft hatte man ja beim Filmen für mehrere Events in etwa gleiche Verhältnisse, und wenn man solche Effekte dann als Track-fx - oder mit kopieren und "Eventattribute selektiv einfügen" einbinden kann, spart man schon wieder eine Menge Arbeit.

Marco. schrieb am 02.06.2020 um 11:32 Uhr

Das nächste kostenfreie NR-Plug-in, das ich getestet hatte, war Noise Reduction von Christian Budde. Falls es mal funktioniert, bringt es erstaunlich gute Ergebnisse. Aber das Funktionieren läuft da leider irgendwie nach dem Prinzip Zufall.

Zumindest wenn ich in diesem Plug-in zuerst die Voreinstellung »And Even More« aufrufe, dann das Rauschprofil erstelle und danach nichts mehr verändere, wirkt es gut.

vegas-edit-user schrieb am 02.06.2020 um 13:52 Uhr
Welche Version Sound Forge Audio Studio verwendest du denn?
Ist sie auch mit übrigen Plugins empfehlenswert, die nicht in Vegas Pro zu finden sind?

@walter-i.

Habe die Version 12.6 in Gebrauch und finde sie ganz nützlich. Auch das beigefügte Ozone (8) Elements - Plug-in ist ganz gut. Man bekommt mit diesem so manches schon 'geliefert', was man ansonsten an Einstellungskombinationen doch mit mehr Zeit erarbeiten muss. Z.B. fungiert das VST3-Plug-in auch als Mastering-Assistent, der Equalizer-, Stereo Imager- und Maximizer-Einstellungen automatisch erstellt/vorschlägt.

Aber ich muss sagen, dass ich bisher mehr 'just for fun' damit hantiert habe, also mehr ins Blaue hinein für's Musikhören u.ä.

Hier noch ein Screenshot mal:

Wenn man Einiges mit Audiobearbeitung am Hut hat und einige Euro 'übrig' hat, dann, finde ich, ist es keine schlechte Investition - gerade auch wenn eine Zugabe mit dabei ist, die man gut brauchen kann und die sonst relativ teuer ist. Auf den Sound Forge - Seiten von Magix findet man ja jeweils Infos, was gerade angeboten wird.

Micha schrieb am 02.06.2020 um 14:29 Uhr

Mittlerweile frage ich mich, ob eine Rausch-Reduzierung im Workflow von Vegas wirklich so erstrebenswert ist, wie ich dachte.

Wie beeinflussen sich eigentlich der Kompressor, der Equalizer und die Rauschreduzierung gegenseitig? Genaugenommen brauche ich für meine aktuellen Aufnahmen die Rauschreduzierung nur, wenn meine Kompressor-Einstellung zu aggressiv ist. Reduziere ich diese, müsste ich auch die Rauschreduzierung wieder zurücknehmen.

Momentan denke ich, für die seltenen Fälle (und für meine alten Videos), in denen ich eine Rauschreduzierung wünsche, exportiere ich einfach eine wav, bereinige sie mit Audacity, füge sie in Vegas wieder ein und fertig.

Kennt jemand eine Möglichkeit, die importierte Audio-Spur passgenau einzufügen – bislang mache ich es händisch: Schaue nach ähnlichen Waveformen, höre mir den Sound an und verschiebe, bis es passt. Abschließend verbinde ich die Gruppe mit (G).

Frage: Wie sehr leidet die Qualität, wenn Vegas eine wav exportiert, die man dann wieder einfügt? Gibt es da Qualitätsverluste?

Marco. schrieb am 02.06.2020 um 14:49 Uhr

Der Wave-Export ist unkomprimiert und quasi verlustlos.

Wenn du das Audio mit der Methode, die walter-i an anderer Stelle schon erwähnt hat, aus Vegas Pro aus an Audacity schickst und von dort nach der Bearbeitung unter gleichem Namen exportierst, dann muss danach in Vegas Pro das Audio nicht erneut angepasst werden, weil es sich dann schon automatisch richtig eingefügt hat.

Dazu in Vegas Pro unter »Optionen/Präferenzen/Audio« das gewünschte Programm als bevorzugten Audio-Editor eintragen und aus der Vegas Pro Timeline heraus per Rechtsklick-Option die Kopie des Audios zum Audio-Editor schicken.

Da zeigt sich allerdings ein weiterer Vorteil bei der Verwendung eines Plug-ins innerhalb von Vegas Pro. Denn damit musst du nicht jeden Audioclip einzeln bearbeiten, sondern auch wenn es hunderte Clips (vom gleichen Charakter) wären, würde es genügen, das Plug-in ein einziges Mal auf die Spur (oder einen Bus, wenn gleich mehrere Spuren gleichzeitig behandelt werden sollen) anzuwenden.

Micha schrieb am 02.06.2020 um 15:37 Uhr

Ja, so ist es eine schöne Arbeitserleichterung. Wenn ich es richtig verstanden habe:

1. Kopie im Audio-Editor öffnen. (Vegas muss dann erst eine wav rendern, die es dann zum Editor schickt)

2. Dort bearbeiten und exportieren, ohne den Namen zu ändern.

3. Händisch in das Verzeichnis der original Video-Datei einfügen: D.h. die von Vegas gebildete "xxx Take 2.wav" durch die von Audacity exportierte ersetzen und Vegas erkennt diese nun als die richtige - man muss nichts synchronisieren, weil's schon passt.

 

Marco. schrieb am 02.06.2020 um 15:51 Uhr

Bei dieser Methode muss nichts mehr manuell in Vegas Pro eingefügt werden. Das ist in dem Moment automatisch geschehen, wenn die Datei mit dem Audio-Editor exportiert/gespeichert wurde.

Micha schrieb am 02.06.2020 um 16:20 Uhr

Das wäre prima. Bei mir ist es aber so: Sobald ich Kopie im Audio-Editor öffne, bildet Vegas im Order der Video-Datei eine xxx Take 2.wav. Die ist aber unbearbeitet. Nach dem Exportieren von Audacity in den Export-Ordner (der vom letzten Export wird vorgeschlagen, also nicht der, in dem das Video steht) ist die Datei in Vegas immer noch unverändert. Erst wenn ich händisch diese xxxTake 2.wav verschiebe, d.h. das von Vegas automatisch gebildete xxxTake 2.wav überschreibe, klappt es. Machest Du das anders? Gibt es eine Automatik, die von Audacity erzeugte wav gleich an die richtige Stelle zu exportieren?

vegas-edit-user schrieb am 02.06.2020 um 16:48 Uhr

@Micha

bei anderen Audioeditoren wird die Vegas-Take-wav automatisch ersetzt, wenn man den Editor schließt und speichern - ja wählt.

Habe gerade mit Audacity (portable) getestet und damit geht es leider nicht über diese einfache Methode, weil man dort die geänderte wav explizit exportieren muss.

hm, schade.

Marco. schrieb am 02.06.2020 um 17:29 Uhr

@Micha
Du musst in Audacity den Export zu dem Pfad machen, in dem diese Take2-Datei liegt. Die muss also überschrieben werden (dazu hat Vegas Pro die ja schon extra als Kopie der Originaldatei angelegt). Ich hatte das eben noch mit Audacity getestet. Das funktioniert.

Micha schrieb am 02.06.2020 um 18:04 Uhr

Gut, dann habe ich es doch richtig gemacht. Mit Audacity exportieren, entweder gleich ins richtige Verzeichnis, wo Vegas das Video her hat, oder, man exportiert in ein beliebiges Verzeichnis und verschiebt die wav dann. Beides nicht schwer, kein Grund, die gute "Rausch Verminderung" von Audacity nicht zu nutzen.

Micha schrieb am 03.06.2020 um 11:46 Uhr

Im Paket mit Vegas habe ich auch noch "Video Sound Cleaning Lab vcl2017". Verwende es bislang aber nicht. Der DeNoiser ist wahrscheinlich nicht schlecht. Kann man da dieses Plug-in herausnehmen und in Vegas einbauen?

Marco. schrieb am 03.06.2020 um 12:50 Uhr

Ich finde keine Möglichkeit, den Denoiser der Cleaning Lab in Vegas Pro einzubinden.

Micha schrieb am 03.06.2020 um 14:11 Uhr

Marco, willst Du uns nicht Dein Geheimnis verraten: Wieso kannst Du das alles, woher weißt Du das alles?

Marco. schrieb am 03.06.2020 um 15:05 Uhr

Ich teste und schaue. :D

Micha schrieb am 08.06.2020 um 21:45 Uhr

Mit Autacity bekomme ich den Sound sehr rauschfrei - und merke, dass das gar nicht so gut ist, wenn aus dem (stillen) nichts, die Sprache oder andere Geräusche entstehen. Ich reduziere die Rauschentfernung und dann ist es viel besser.

Marco. schrieb am 08.06.2020 um 22:09 Uhr

Ja, das Rauschen kann ja auch ein Teil der Raumatmo sein und die Raumatmo ist ein wichtiger Bestandteil, um den Ton natürlich wirken zu lassen.