Preset und RC Modus bei HEVC rendern mit NV Encoder

Chris-K schrieb am 16.12.2020 um 08:30 Uhr

Hallo Community,

ich möchte mit VP18 von H264 CPU encoding auf HEVC NVENC Encoding umsteigen. Mir ist hohe Qualität wichtig. Kompromisse zwischen Dateigröße und Encodierzeit versuche ich gerade zu finden.

Dazu habe ich folgende Fragen:

Wie unterscheiden sich die Presets im Magix HEVC Encoder, wenn ich den Encodiermodus "NV Encoder" verwende?

Mein Verständnis: Die Presets mit "geringe Wartezeit" encodieren schnell, haben aber entweder schlechte Qualität oder sehr große Dateien. (also vermutlich nichts für mich).

Doch was ist der Unterschied (im direkten Vergleich) zwischen "Hohe Qualität". "Hohe Leistung", "Geringer Verlust - Standard" und "Geringer Verlust - Hohe Leistung"?

Zuletzt noch: Was ist der Unterschied RC Modus "VBR" und "VBR - Hohe Qulität"?

Was empfiehlt ihr mir und warum?

Danke vorab!

Kommentare

walter-i. schrieb am 16.12.2020 um 10:00 Uhr

Ich kann dir keine detaillierte Antwort geben, aber für eine qualitative Beantwortung ist eines eminent wichtig:
Welche sind deine Mediendateien, die du auf die Timeline legst und encodieren möchtest?
Dazu verwende Mediainfo und kopiere die Informationen hier herein.

https://www.vegascreativesoftware.info/us/forum/faq-how-to-post-mediainfo-and-vegas-pro-file-properties--104561/

Chris-K schrieb am 17.12.2020 um 19:39 Uhr

Hallo, ich hätte zwar eher gedacht, dass du mich nach den geplanten Abspielgeräten fragst, aber warum nicht auch so herum. 😀

Ich nutze verschiedene Medien. In erster Linie derzeit HEVC von diversen iPhones in 4K60p. Hier ein beliebiges Beispiel.

Video
ID                                       : 1
Format                                   : HEVC
Format/Info                              : High Efficiency Video Coding
Format profile                           : Main@L5.1@High
Codec ID                                 : hvc1
Codec ID/Info                            : High Efficiency Video Coding
Duration                                 : 41 s 770 ms
Bit rate                                 : 87.7 Mb/s
Width                                    : 3 840 pixels
Height                                   : 2 160 pixels
Display aspect ratio                     : 16:9
Frame rate mode                          : Variable
Frame rate                               : 60.000 FPS
Minimum frame rate                       : 54.545 FPS
Maximum frame rate                       : 60.000 FPS
Color space                              : YUV
Chroma subsampling                       : 4:2:0
Bit depth                                : 8 bits
Bits/(Pixel*Frame)                       : 0.176
Stream size                              : 437 MiB (100%)
Title                                    : Core Media Video
Encoded date                             : UTC 2020-11-29 16:01:40
Tagged date                              : UTC 2020-11-29 16:02:23
Color range                              : Limited
Color primaries                          : BT.709
Transfer characteristics                 : BT.709
Matrix coefficients                      : BT.709
Codec configuration box                  : hvcC

Wie gesagt, mir ist es wichtig, die Presets des NV Encoders zu verstehen. Diese scheinen leider nirgendwo beschrieben zu sein.

Diese hier:

vegas-edit-user schrieb am 17.12.2020 um 21:13 Uhr

Hallo,

meiner Meinung nach wird wohl am ehesten das Ausprobieren der Einstellungen mit dem eigenen Videomaterial was nützen. Gerade in Hinsicht auf den Begriff Qualität.

https://docs.nvidia.com/video-technologies/video-codec-sdk/pdf/NVENC_Application_Note.pdf

https://docs.nvidia.com/video-technologies/video-codec-sdk/nvenc-preset-migration-guide/index.html

Mich interessiert die Thematik auch - werde, wenn ich dazu komme, mal Tests mit meiner Geforce 1050 Ti machen.

Übrigens, auch wenn Vegas mit variablen Frameraten umgehen können müsste, ist es unter Umständen besser Material mit konstanter Framerate zu erzeugen. Kann man am iPhone normalerweise umschalten. (Auto-FPS aus)

 

Was bei Preset "geringe Wartezeit" , "geringer Verlust" , "hohe Leistung" und beim RateControl Modus "niedrige Verzögerung" genau zu bedeuten haben, habe ich leider auch noch nicht herausgefunden.

Manches könnte vermutlich mit für Streaming optimierte Ausgabedateien zu tun haben.

 

PS:

hier werden die meisten Presets technisch ein wenig beschrieben: (ist zwar NVENC bei h.264, sollte aber trotzdem eine gewisse Aussagekraft haben)

https://streamquality.report/docs/report/index.html#1080p60-nvenc-h264-picture-quality

Psychovisuell habe ich bei meinen HEVC-Tests auch keinen Unterschied zwischen "Standard" und "Hohe Qualität" feststellen können.

Manchmal ist "Standard" besser als man denkt eingestellt, lerne ich daraus.

Chris-K schrieb am 18.12.2020 um 21:34 Uhr

Hallo zusammen,

ich finde es nach wie vor schade, dass es hier keine Dokumentation zu geben scheint, hinter welchen Einstellungen sich welche NVENC Parameterausprägungen verbergen. Auch habe ich in meinen 5 Jahren Vegas Pro bisher nie verstanden, warum man Bitraten vorgeben soll und nicht CRF Werte (bzw. CQP bei NVENC).

Ich habe mich nun erstmalig mit Voukoder auseinandergesetzt und finde hier alles, was ich suche. Ich arbeite jetzt mit diesen Einstellungen:

Mit 4K 60P Videomaterial rendere ich in halber Realtime Geschwindigkeit, d.h. 10 Minuten Video werden in 20 Minuten gerendert.

An Voukoder sollte sich Magix mal ein Beispiel nehmen und den rendern als Dialog komplett überarbeiten.

Also wenn es noch Doku irgendwo gibt, bitte hier posten. Ansonsten werde ich wohl bei obigen Einstellungen bleiben.

walter-i. schrieb am 18.12.2020 um 21:58 Uhr

Bei Voukoder brauchst du eigentlich gar nichts einstellen, wenn du nichts verschlimmbessern willst.
Wenn du auf den Grundeinstellungen bleibst, werden deine Projekteinstellungen verwendet - also so wie dein Projekt eingestellt ist - wird auch dein erstelltes Video sein.
Wenn du mit Vokouder zufrieden bist - und das sind sehr viele - einfach nur verwenden - Vegas Pro gibt dir die Möglichkeit dazu.

Bei Vegas Pro sind eigentlich - soweit ich informiert bin - nur die Magix Rendervorlagen "Hauseigen" - alles andere sind Encoder, die du nutzen und einstellen kannst, wie halt die Möglichkeiten eines jedes Encoders sind.

Die Kurzerklärung für die Rendereinstellungen genügen dir nicht?

Dann solltest du in den englisch-sprachigen Teil des Forums wechseln, dort gibt es sehr viel mehr Informationen und Teilnehmer, die sehr viel tiefer in der Materie sind als ich.

vegas-edit-user schrieb am 18.12.2020 um 22:15 Uhr

In den Vegas-Rendereinstellungen wird ja nur ein Teil dessen angeboten, was mit dem mächtigen NVENC möglich ist. (Finde ich persönlich auch in Ordnung soweit, weil es gibt zum einen den Voukoder und zum anderen käme es wahrscheinlich zu einer gewissen Überfrachtung mit Funktionen, wenn zu viele Stellschrauben angeboten werden, die man ja auch dann erstmal mit ihren Abhängigkeiten verstehen müsste.)

Nur mal noch als Beispiel die 'echten' Einstellungsmöglichkeiten bei NVENC:

ffmpeg -h encoder=hevc_nvenc

liefert folgendes:

Da bin ich froh, dass Programmierer von Vegas und auch vom Voukoder uns das Leben mit - mal mehr mal weniger guten - Voreinstellungen etwas erleichtern. ;-)

PS:

Übrigens Danke Chris-K, dass Du Deine Einstellung vom Voukoder mal geteilt hast, werde ich auch mal ausprobieren.

Bei meinen bisherigen Einstellungen am Voukoder sind mir bisher die HEVC-Dateien tendenziell noch zu groß gewesen, aber mir ist auch die wahrgenommene Qualität am Ende mit am wichtigsten.

walter-i. schrieb am 18.12.2020 um 22:22 Uhr
 

Da bin ich froh, dass Programmierer von Vegas und auch vom Voukoder uns das Leben mit - mal mehr mal weniger guten - Voreinstellungen etwas erleichtern. ;-)

+1

3POINT schrieb am 19.12.2020 um 08:48 Uhr

 

Bei meinen bisherigen Einstellungen am Voukoder sind mir bisher die HEVC-Dateien tendenziell noch zu groß gewesen, aber mir ist auch die wahrgenommene Qualität am Ende mit am wichtigsten.

Da Voukoder mit einer eingestellten konstanten Qualität rendert ist die Datei Größe abhängig von der Komplexität der Aufnahmen. Meine Erfahrung ist das die mit Voukoder gerenderte Dateien meistens kleiner und qualitativ besser sind als mit andere Encoder die mit eine durchschnittliche Bitrate rendern.

vegas-edit-user schrieb am 19.12.2020 um 11:18 Uhr

@3POINT

Danke, ja, habe mich mit dem konstanten Quantisierer (QP) noch nicht so auseinandergesetzt.

In der Voukoder-Voreinstellung (good Quality recommended) für HEVC mit NVENC wird 15 verwendet, was bei meinem 30 Sekunden - Testmaterial mit ca. 160 MB/s Bitrate codiert wurde und eine Größe von 577 MB. - Das meinte ich insbesondere mit dem mir noch zu hohem Dateivolumen, finde die Bitrate bisschen hoch, die da berechnet wird.

Mit den oben von Chris-K gezeigten Einstellungen wird 22 verwendet und recht schnell mit 40 MB/s codiert, was 143 MB ergab.

Mit HEVC NVENC NV Encoder Standard VBR ohne den Voukoder zu nutzen komme ich auf 41 MB/s Bitrate und 147 MB.

Mit HEVC NVENC NV Encoder Standard CBR ohne Voukoder mit ca. 77 MB/s Bitrate und 278 MB.

Naja, wird nicht soo viel aussagen, weil es ja, wie schon schreibst auch auf die Videokomplexität mit ankommt usw.

Ist jedenfalls Klasse, dass man mit dem Voukoder für Vegas noch ein paar zusätzliche Optionen erhält.

3POINT schrieb am 19.12.2020 um 12:01 Uhr

Ich nutze nur noch Voukoder. Meine Aufnahmen sind 2160p50, obwohl ich einen 4K Fernseher habe rendere ich mit Voukoder ausschließlich nach 1080p50. Ich sehe fast keinen Unterschied zwischen den Originalen 2160p50 Dateien und die daraus gerenderten 1080p50 Dateien. In Voukoder nutze ich nur die AVC Renderoption ohne was an den Einstellungen zu ändern, sowie Walter.